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Samstag, 16. Dezember 2017

SATYRICON / "Deep Calleth Upon Deep" / Label: Napalm Records / 8 Tracks / 43:29 Min

Es muss Herzen geben, welche die Tiefe unseres Wesens kennen und auf uns schwören, selbst wenn die ganze Welt uns verlässt. (Karl Gutzkow)

Dass SATYRICON im Erlebnispark "Black Metal" schon seit geraumer Zeit nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, dürfte hinlänglich bekannt sein.
Zu nachhaltig war die Abkehr vom Pfad der schwarzen Künste, der SATYRICON zu Glanzzeiten ("Nemesis Divina", "Dark Medieval Times", "The Shadowthrone") bis ins Pantheon geführt hatte.

In der Folge verdiente man sich dann (zurecht) die Poleposition im Black 'n' Roll. Mit "Volcano" und mit Abzügen auch noch mit "Now, Diabolical" haben SATYRICON auch hier großartige Alben veröffentlicht, mit denen man sich zum einen für neue Zielgruppen öffnete, gleichzeitig aber auch noch die "alten" Hörer bei Stange halten konnte.
Dass die Norweger aber seit dem halbgaren selbstbetitelten Album "Satyricon" in der Szene zwischenzeitlich nur noch als Fehlbesetzung für jede Geisterbahn wahrgenommen wurden, war so unnötig wie ein Kropf, und haben sich SATYRICON in letzter Konsequenz selbst zu zuschreiben.
Zu uninspiriert, zu selten auf den Punkt kommend, zu experimentell ... das 2013er Werk wird mit Sicherheit niemals zu den Meisterwerken von Satyr & Frost gezählt werden, auch wenn es mit "Walker Upon the Wind" und "Tro og Kraft" zwei sehr gute Tracks, sowie mit "Phoenix" eine gelungene Collaboration mit Sivert Høyems enthält.
Auch das Live-Album "Live at the Opera" war alles andere als hilfreich dabei, um verloren gegangenes Terrain wieder zurück zu erobern.
Nun also "Deep Calleth Upon Deep":
Obwohl längst noch nicht alles im Lot ist, hat Satyr seine krankheitsbedingte Zwangspause scheinbar dazu genutzt, den wankenden Riesen SATYRICON zu stabilisieren und ihm neuen Odem einzuhauchen.
Ob die Frischluftzufuhr allerdings für einen zweiten Frühling reichen wird, wird erst die Zukunft zeigen. Für den Moment kann allerdings vermeldet werden, dass "Deep Calleth Upon Deep" ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Vor allem die musikalische Rückbesinnung auf alte (Band-)Werte, wie geschehen bei "Black Wings and Withering Gloom" steht den Norwegern sehr gut zu Gesicht.
Aber auch die, mit stylischen Hochglanz-Schwarz versehenen "To Your Brethren in the Dark", "Deep Calleth Upon Deep" und "The Ghost of Rome", geben Grund zur Hoffnung, dass Satyr & Frost es nochmals wissen wollen.
Der Rest des Albums benötigt Zeit um zu reifen, zudem ein Verständnis für progressive Strukturen, manchmal aber auch starke Nerven, wie z.B. bei "Dissonant".

Fazit: SATYRICON haben sich mit "Deep Calleth Upon Deep" mehr als respektabel aus der Affäre gezogen und den weiteren Wertverfall des ehemaligen Flaggschiffs abwenden können.
Phasenweise kann Album Nr. 9 sogar als zukunfsträchtiger Fingerzeig für die gesamte (moderate) Szene gewertet werden. Massenkompatibel ist "Deep Calleth Upon Deep" deswegen aber noch lange  nicht - und das ist gut so. (JK)

7.5 von 10

https://www.facebook.com/SatyriconOfficial/
https://shop.napalmrecords.com/