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Freitag, 17. November 2017

Konzertbericht ASP + GOTHMINISTER - 8.11.2017 München/Backstage


ASP laden zur Mondscheinsirenade: Die 20.000 Meilen Tour


Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der ASP-Mann - so auch 2017.
Wie schon in den letzten Jahren, reist Alexander SPreng zur Herbstzeit durch deutsche Lande und lässt auf den Konzertbühnen der Städte den schwarzen Schmetterling fliegen.
Wer ASP jedoch nur auf den Schmetterlingszyklus reduziert, tut der Frankfurter Institution Unrecht, haben sich im Verlauf der letzten 18 Jahre doch viele weitere Songs hinzugesellt, die allesamt danach lechzen, live aufgeführt zu werden. So auch das Material vom kürzlich erschienenen dreizehnten Studio-Album "Zutiefst ".
Bevor es jedoch soweit ist, dürfen an diesem ungemütlichem Spätherbstabend im Münchner Westen, GOTHMINISTER den Massen einheizen.


GOTHMINISTER

Pünktlich wie die Maurer beginnen die Norweger ihr Set auf die Sekunde ganau um 20 Uhr. Mit ihrem brachialen Industrial-Goth-Metal passen GOTHMINISTER aber nicht 100%ig zum Hauptact, der seine Fanbase eher mit ruhigeren bzw tanzbaren Tracks bespielt.
GOTHMINISTER (© by metal-is-forever-alive)
Da die schwarze Szene aber ein toleranter Schmelztiegel ist, kommt trotzdem relaiv schnell Stimmung auf. Alles andere wäre auch verwunderlich gewesen, da trotz aller Wucht und Lautstärke, mit der jeder Titel präsentiert wird, der Sound von GOTHMINISTER unterm Strich trotzdem tanzbar ist.
Nur bei ein paar, in schwarze Rüschenkleider gewandete Mädels, kehrt nach dem ersten Schreckmoment nicht wieder die "natürliche" Gesichtsfarbe zurück. Auch wenn man mit fahler Gesichtshaut heute eher weniger bis gar nicht auffallen würde, ziehen es besagte Damen doch lieber vor, den vorderen Bereich der Halle zu räumen und sich weiter hinten niederzulassen - ein bischen Schwund ist immer.
Der Rest der Zuschauer erfreut sich aber an der Show, die GOTHMINISTER heute vom Stapel lassen, auch wenn es die heute "nur" in abgespeckter Version zu bestaunen gibt. So ist die Schar der Monster, die ansonsten einen GOTHMINISTER Gig "aufhübschen", heute auf ein Minimum reduzert worden - nur dem Werwolf und seinem Jungen wird heute Abend Zutritt zur Bühne gewährt.
Nach 40 Minuten ist allerdings schon Schluß und GOTHMINISTER werden nach getaner Arbeit mit lautstarken Applaus verabschiedet.


ASP

Nachdem Alexander Spreng die letzten beiden Tourneen dem "Verfallen-Zyklus" gewidmet hat und die Konzertreise davor unter dem Motto "Per Aspera Ad Aspera - 15 Jahre ASP" lief, ist es heuer wieder Zeit, die "Fremder"-Geschichte weiterzuerzählen.
                                                                                     
ASP (© by metal-is-forever-alive)

Längst schon keine Fremden mehr, sowohl in der Gothic-, als auch in der Metal-Szene, sind ASP - dementsprechend dicht an dicht stehen die Leute im proppenvollen Backstage Werk.
Der Stimmung ist diese kuschelige Atmosphäre aber in keinster Weise hinderlich. Ganz im Gegenteil. Hat man doch das Gefühl, dass gerade dadurch, ein jeder zum Mitmachen animiert wird. Sei es nun zum Tanzen, zum Mitsingen oder zum Klatschen - ASP Konzerte entwickeln sich immer mehr zu einem Gemeinschaftserlebnis. Besonders deutlich wird dies beim Mega-Hit "Schwarzes Blut", bei dem die beiden Worte "Vorwärts - Abwärts" gestenreich von allen mitgebrüllt werden,
Aber auch die neuen Songs, vom eben erst erschienen Album "Zutiefst" kommen überraschend gut an. Sechs davon präsentieren ASP heute Abend, die allesamt textsicher vom Großteil des Publikums mitgeträllert werden.
Während der insgesamt etwas mehr als zweistündigen Show, schlüpft ASP in verschiedene Rollen - mal ist er gestrenger Mahner ("...bitte hört auf, ständig Fotos und Videos zu machen, sondern genießt das Konzert!") mal ist er galanter Entertainer, dann wieder ist er Geschichtenerzähler, und im nächsten Moment gibt er den Zeremonienmeister, dem die Massen aus der Hand fressen.
ASP (© by metal-is-forever-alive)
Da ASP beim heutigen Auftritt dem neuen Album relativ viel Aufmerksamkeit schenken, bleibt (logischerweise) etwas weniger Zeit, um den inzwischen reich gedeckten Hit-Gabentisch abzuarbeiten. So bleiben heute Abend beispielsweise "Ich bin ein wahrer Satan", "Sing Child" oder auch "Finger Weg! Finger!" ungespielt und somit auch ungehört.
Dafür hat es der Zugabeblock in sich: "Und wir tanzten (Ungeschickte Liebesbriefe)", "Ich will brennen", "Fortsetzung folgt" lässt die Fanherzen höher schlagen und setzt den Schlusspunkt hinter einem sehr guten, wenn auch nicht den besten, ASP Auftritt, der sogar mit der SIMON & GARFUNKEL Coverversion "I Am a Rock" noch eine weitere (unerwartete) Zugabe erhält. (JK)